Ganz traditionell haben mein Mann und ich am Vater- bzw. Muttertag einen ganzen Tag „frei“ – nur für uns, jeder darf frei wählen, was er an diesem einen besonderen Tag gerne machen möchte. Ich habe mich beispielsweise in den letzten Jahren immer mit meiner besten Freundin Steffi im Spa verwöhnen lassen, während mein Mann mit seinen Jungs auf Wandertour gezogen ist. Dieses Jahr jedoch wird es ein wenig kniffliger mit der guten, alten Tradition, denn wir sind ausgerechnet zu Vater- und Muttertag im Urlaub am Meer.

Nun gut, da wird es natürlich schwierig mit dem Wellness-Tag und auch die Wanderung mit Freunden ist nicht drin. Also haben wir uns vorgenommen, beide Tage als ganz besonderen Familientag zu gestalten mit dem feinen Unterschied, dass nicht die Kids über das Programm entscheiden, sondern wir Großen. Angefangen beim Vatertag, den mein Mann sich wie folgt vorgestellt hat: Nach dem Frühstück schnappen wir uns Badeshorts, Badeshirt, Bikini und Badeanzug und fahren an den Strand. Dort gehen Otto und er erst einmal eine Runde schnorcheln, während wir Mädels schon nach der nächstgelegenen Beachbar Ausschau halten. Im Anschluss gibt es dann genau in dieser Bar einen leckeren Cocktail, für die Kinder ein Eis – ja, vor dem Mittagessen, völlig egal! Im Anschluss bauen wir am Strand die größte Sandburg überhaupt. Das dauert wahrscheinlich bis zum Nachmittag. Aber wir lassen uns Zeit, schauen nicht auf die Uhr und wenn wir Hunger haben, ziehen wir uns die Zehentrenner, den Pareo und Badeponcho über und essen Burger und Pommes in der Beachbar. Danach legen wir uns alle mit dicken Bäuchen in das Strandzelt und machen ein Nickerchen. Und dann leihen wir uns ein Tretboot aus und fahren raus aufs Meer. Wir bleiben so lange wir wollen und schauen nicht auf die Uhr.

Nun gut, klingt nach einem entspannten Tag – wenn ich auch beim Gedanken, nicht auf die Uhr sehen zu dürfen, leicht nervös wurde. Aber wider Erwarten klappte es so gut, dass wir alle eine wundervolle Zeit hatten. Die Kinder waren begeistert, so dass auch ich kurzerhand meine Pläne umschmiss und von dem Schaufensterbummel und Eisessen in der City auf exakt so einen Beachtag umplante. Schließlich ist es das doch, was man im Urlaub machen sollte: relaxen, Zeit mit der Familie verbringen und nicht auf die Uhr schauen.

Mein Mann und ich haben im Übrigen beschlossen, eine neue Familien-Tradition einzuführen: Wenn es geht, werden wir ab sofort immer gemeinsam am Vater- und Muttertag verreisen – nur wir vier und ganz ohne Armbanduhr!

Wir wünschen allen Mamas und Papas einen wunderschönen Vater- und Muttertag!