Das perfekte Yoga-Outfit – und eine Stunde nur für mich

Als Lotte sechs Monate alt war, gönnte ich mir die erste Yoga-Stunde seit langem. Während der Schwangerschaft war der Bauch irgendwann einfach zu groß, um die meisten Positionen zu halten und nachdem ich fünfmal beim Abschauenden Hund umgekippt war, gestand ich mir ein, dass auch ich nicht mehr die Sportlichste war in meinem Zustand.

Dann war es soweit, Dienstag, 20 Uhr, der magische Kalendereintrag, auf den ich mich schon seit Wochen freute. Mein Mann war mit dem Wichtigsten instruiert: das Milchfläschchen stand parat mit der exakten Menge an Pulver, das Wasser war in der entsprechenden Menge bereits in die Thermoskanne abgefüllt und perfekt temperiert, die Windeln lagen aus – in mehreren Räumen, inklusive Feuchttüchern und Unterlagen. Und das alles nur, damit ich eine Stunde tiiiiieef atmen konnte – allein…

Das perfekte Yoga-Outift? Am liebsten von SCHIESSER!

Das Yoga-Outfit war perfekt aufeinander abgestimmt: ein gut sitzendes Tank Top, darüber ein lockeres Longsleeve. Die Yoga-Hose mit Umschlagbund und extra-langen Bündchen sah mit dem schönen Print einfach klasse aus, die kuscheligen Socken für die 10 Minuten Tiefenentspannung am Ende farblich darauf abgestimmt. ´Nichts konnte schief gehen´, dachte ich.

Aber, wie sollte es anders sein, 30 Minuten bevor ich los musste, dröhnte plötzlich das Babyphone und Lotte meldete sich in ihrem unverkennbaren Babygeschrei. Papa, ganz tapfer, atmete tief durch und wagte sich in die Höhle des Löwen – des Babys, meine ich natürlich. Und ich überlegte tatsächlich noch, ob ich das Handy mitnehmen soll, entschied mich dann aber ganz mutig dagegen.

Die Entspannung kam in dieser ersten Yoga-Stunde ein wenig zu knapp, denn ich war dezent nervös und malte mir zwischen dem Sonnengruß und dem Friedvollen Krieger sämtliche Horrorszenarien mit meinem Mann und den Kindern aus. So wuchsen mir auch in der balance-erfüllten Baumposition keine Wurzeln, die mich mit der Erde verbanden, sondern es fegte eher ein wilder Sturm durch meine Gedanken, der mich immer wieder wanken ließ.

Aber was, sagen wir mal „durchwachsen“ anfing, endetet zumindest hervorragend, denn nach der Stunde bekam ich von allen Seiten Lob über mein gut abgestimmtes Yoga-Outfit. Die Jerseyhose kaschierte nicht nur die noch nicht ganz so straffen Oberschenkel, sondern hielt zum Glück auch den weichen Bauch zusammen – fantastisch! Das Yoga-Bustier managte hervorragend meine größer gewordenen Cups und alles, was sonst noch nicht in Form war, wurde vom legeren Cardigan bedeckt – pure Lässigkeit. Mein Outfit war sozusagen das komplette Gegenteil von meinem Gemütszustand, aber ich fühlte mich trotzdem schön und sportlich.

Als ich zu Hause ankam, lag mein Mann mit Lotte auf dem Bauch im Wohnzimmer. Beide schliefen tief und fest – ein Bild für die Götter! Für 30 Sekunden stellte sich bei mir dann tatsächlich tiefste Harmonie und Entspannung ein. Die Yoga-Stunde hatte sich also vollkommen gelohnt!

Schiesser Mama

Unsere Schiesser-Mama erzählt uns in heiteren Geschichten von ihrem ganz normalen, tagtäglichen Wahnsinn mit ihren beiden Kids Lotte (2 Jahre) und Otto (5 Jahre). Zwischen all dem Familienchaos, Wäschebergen und ihrem Job nimmt sie sich mit ihrem Blog eine Auszeit, um Leidensgenossinnen von den kleinen und großen Herausforderungen zu berichten, gibt Tipps & Tricks weiter und bringt uns mit ihren Anekdoten immer wieder zum Schmunzeln.

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