Der perfekte Badeanzug beim Babyschwimmen

Als Mama kommt um „gut gemeinte Ratschläge“ manchmal nicht herum. Schon vom Tag der Schwangerschaftsverkündung geben Freunde, Nachbarn und Kollegen immer wieder Tipps zur optimalen Ernährung, der besten Erziehung, 8-Stunden-durchschlafen von Anfang an oder gerne auch zur perfekten Kleidung von Groß und Klein. Ob man´s wissen will oder nicht, es scheint ein imaginäres „Hilfe“ auf der Stirn zu stehen, das man einfach nicht ausradieren kann.

Bestes Beispiel: unsere Babyschwimmgruppe. Die meisten Damen dort sind zum ersten Mal Mama, geizen aber nicht mit ihrem umfassenden Wissen rund um das Thema Kind. Und nicht nur das: Natürlich sind sie selbst und ihr Baby dabei absolute Musterschüler. Und so fängt jede Schwimmstunde mit dem heiteren Vergleichen bereits erworbener Fähigkeiten an: Wer kann schon Winke-Winke-Machen? Wer hebt fleißig die Ärmchen beim Begrüßungslied? Benno kann schon aus dem Becher trinken und die kleine Lisa hat schon alle Zähne.

Dazwischen ein wenig sprachlos: Lotte und ich. Ganz gemütlich am Beckenrand sitzend, das dicke Bäuchlein über dem süßen Windel-Badeslip, mein Bauch nicht mehr dick, dafür schön straff unter dem Badeanzug mit Shapefunktion. Und so beobachten wir still und heimlich das ständige Messen und Tratschen, springen dann irgendwann ins Wasser und lassen uns sanft treiben. Lotte macht weder Winke-Winke, noch taucht sie auf Kommando oder macht die Bewegungen der lustigen Lieder mit. Und wissen Sie was? Es ist mir völlig schnuppe. Selbst die besorgten, weit aufgerissenen Augen der anderen Mamas können mir nichts anhaben, wenn sie feststellen, dass unser Mäuschen „immer“ noch nicht laufen kann mit 12 Monaten.

Neulich haben meine Streber-Mamis aber einen kleinen Dämpfer erhalten: Die Damen trieben es in dieser Stunde wirklich an die Spitze mit ihren klugen Ratschlägen, als eine der Ladys mir in der Umkleide-Kabine weismachen wollte, ich solle dem armen Kind doch „wenigstens“ mal etwas hübsches anziehen, wenn sie schon so „entwicklungsverzögert“ sei. Lotte kuschelte sich gerade in ihren zuckersüßen Capt´n-Sharky-Bademantel, den sie von Otto geerbt hatte und den wir alle lieben, weil er immer noch so wunderbar flauschig ist. Gerade als mir die Hutschnur platzte, platzte im wahrsten Sinne des Wortes etwas anderes: der Badeanzug der besagten Dame löste sich nämlich auf, so dass die ohnehin schon transparente Rückennaht mit einem großen Peng auseinanderschnellte. Ich konnte mir das Lachen nicht verkneifen und lachte so herzlich und laut, dass auch Lotte mit einstimmte. Wir hielten uns die Bäuche und fast tat mir die Superratschlag-Mami ein wenig leid, als sie sich rasch mit einem Handtuch bedeckte und den kaputten Badeanzug in ihrer Tasche verschwinden ließ. Ich konnte es mir nicht verkneifen, auf den Mülleimer zu deuten und ihr auch einmal, ausnahmsweises einen klugen Ratschlag zu geben: „Schau doch mal im Schiesser-Onlineshop, da findest du bestimmt einen schönen Badeanzug, der auch beim nächsten Schwimmkurs noch hält.“

So ließ ich sie stehen, die Schnatter-Tanten, schnappte mir mein niedliches Sharky-Mäuschen, schwang galant die Aqua-Tasche über die Schulter und marschierte heraus. Und wissen Sie, was Lotte zum Abschied noch bühnenreif brachte: Ein gekonntes Winke-Winke zum fröhlichen Lachen!

Schiesser Mama

Unsere Schiesser-Mama erzählt uns in heiteren Geschichten von ihrem ganz normalen, tagtäglichen Wahnsinn mit ihren beiden Kids Lotte (2 Jahre) und Otto (5 Jahre). Zwischen all dem Familienchaos, Wäschebergen und ihrem Job nimmt sie sich mit ihrem Blog eine Auszeit, um Leidensgenossinnen von den kleinen und großen Herausforderungen zu berichten, gibt Tipps & Tricks weiter und bringt uns mit ihren Anekdoten immer wieder zum Schmunzeln.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

*

Folge un auf Instagram