Backe, backe Kuchen…die fröhliche Kinder-Osterbäckerei

Wenn man unseren Otto fragt, was er später einmal werden möchte, lautet die Antwort immer: „Koch“. Im Grunde genommen meint er Bäcker, denn der kleine Mann ist ein echter Kuchenmeister. Am liebsten arbeitet er mit Hefeteig, der ist so herrlich klebrig und kann wunderbar geknetet, gehauen und auseinandergezogen werden.

So, wie bei unserem uralten Familienrezept, dem Mandel-Hefezopf, den wir klassischerweise zu Ostern kredenzen. Dieser braucht nicht nur wenige Zutaten, ist kinderleicht, sondern macht vor allem Eindruck. Deswegen tische ich den Hefezopf auch gerne das ganze Jahr über auf, denn ich kann mich einfach nicht satthören an diesem „Wow! Der sieht ja fantastisch aus! Wie machst du das nur, wo du doch sooo wenig Zeit hast mit den Kids?!“.

Und wenn ich dann mein einstudiertes, verlegenes Lächeln aufsetze und belanglos abwinke, springt Otto in die Szenerie, bewaffnet mit seinem mehl-bestäubten Kochlöffel und ruft: „Ha, das hab´ ich gebacken!“.

Da wir allesamt kinder-erfahrene Besucher haben, wundert sich auch keiner, dass der kleine Bäckermeister seine Wunderwerke nur in Unterhemd und Slip bekleidet verrichtet – eine Mama-festgelegte Kleiderordnung in der Küche, denn so darf er nach Herzenslust matschen. Im Anschluss schieben wir den Kuchen dann in den Backofen und die Kinderunterwäsche in die Waschmaschine.

Und da kinderleichte Rezepte mit großem Effekt für jede Mama ein Segen sind, teile ich unser Familienrezept heute mit Ihnen, liebe Leser! Als kleines Ostergeschenk, sozusagen! Lassen Sie es sich schmecken!

Ein Osterzopf klappt auch, wenn Otto ihn in Kinderunterwäsche gezaubert hat!

Zutaten:

Für den Teig:

  • ½ Würfel frische Hefe
  • 100 ml lauwarme Milch
  • 50 g Zucker
  • 250 g Mehl
  • 50 g Butter
  • eine Prise Salz
  • 1 Ei

Für die Glasur:

  • 1 Eigelb
  • 2 Esslöffel Milch

später:

  • 3 Esslöffel Puderzucker
  • etwas Wasser
  • 2-3 Esslöffel Mandelblättchen

 

Zeit:
ca. 2 Stunden (30 Minuten Zubereitungszeit, mind. 1 Stunde Zeit zum Ruhen, 30 Minuten Backzeit )

Osterbäckerei in Unterwäsche? Egal, Hauptsache, man darf ordentlich matschen!

Zuerst wird die Hefe zerbröselt und in der lauwarmen Milch aufgelöst. Die Milch darf auf keinen Fall zu heiß sein, sonst werden die Hefebakterien zerstört und der Teig geht nicht auf.

Den Zucker fügen wir ganz einfach direkt in das Milch-Hefe-Gemisch und rühren das Ganze glatt.

 

Das Mehl schütten wir in eine Rührschüssel und machen in der Mitte eine Kuhle, dorthin wird dann die Milch-Hefe-Zucker-Mischung vorsichtig geschüttet und darf einige Minuten gehen. Das wäre dann der berühmt-berüchtigte Vorteig.

 

In der Zwischenzeit zerlassen wir die Butter und lassen sie ein wenig abkühlen.

 

Im Anschluss wird alles miteinander verrührt, heißt in den Vorteig kommen noch die geschmolzene Butter, eine Prise Salz und ein ganzes Ei. Das Ganze muss dann kräftig geknetet werden, was der lustigste Teil der ganzen Aktion ist – zumindest laut Otto.

 

Der Teig muss schön kompakt sein, nicht zu klebrig und nicht zu fest. Nach dem Kneten mit den Händen lassen wir immer noch einmal die elektrische Küchenmaschine ran, die das Ganze dann im Turbo-Gang richtig kräftig knetet. Der klassische Hand-Rührmixer tut´s natürlich auch. Wenn sich der Teig schön am Knethaken zu einer leicht buttrig glänzenden Kugel sammelt, ist er genau richtig. Wenn er zu klebrig ist, fügen wir einfach ein bisschen mehr Mehl hinzu, wenn er zu fest oder bröselig ist, ein wenig lauwarme Milch.

 

Der fertige Teig braucht jetzt erst einmal Ruhe. Wir fertigen ihn meistens morgens nach dem Frühstück und lassen ihn bis zum Mittagessen an einem warmen, zugfreien Ort gehen, bedeckt mit einem frischen Küchenhandtuch. Eine Stunde braucht er aber mindestens, um auf die doppelte Menge zu wachsen.

 

Jetzt ist es an der Zeit den Ofen vorzuheizen, bei 175 Grad Umluft. Und dann darf dann noch einmal geknetet werden, was das Zeug hält. Wenn man sich ausgepowert hat wird der Teig in drei gleiche Portionen geteilt und in lange Würste gerollt. Diese werden dann miteinander verflochten, so, als ob man einen schönen Haarzopf flechtet. Dabei muss es gar nicht perfekt werden, das macht den Charme des fertigen Hefezopfes aus. Wichtig ist, dass man einigermaßen stramm flechtet, damit sich das Ganze beim Backen nicht allzu sehr auseinander zieht.

 

Den fertigen Hefezopf legen wir vorsichtig auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech und pinseln ihn mit einer Mischung aus einem verquirlten Eigelb und etwas Milch ein. Dann bekommt er eine wunderschöne, goldene Farbe. Das Ganze kommt dann für ca. 30 min in den Ofen.

 

Wenn der Zopf schön aufgegangen und goldgelb ist, ist er fertig.

Nach dem Abkühlen rühren wir noch den Puderzucker mit etwas Wasser zu einem Zuckerguss an und verteilen ihn großzügig auf dem Hefezopf. Auch eine wunderbare Aufgabe für Otto, denn hier darf er endlich auch mal probieren, anders als beim rohen Hefeteig. Auch hier tut es dem Self-Made-Charakter gut, wenn alles ein bisschen wilder verteilt wird – am Ende sieht es selbstgemacht und trotzdem fantastisch aus.

 

Zu guter Letzt streuen wir noch die Mandelblättchen über den noch feuchten Zuckerguss. Wer sich die Mühe machen möchte, kann sie vorher noch in einer beschichteten Pfanne ohne Fett ein bisschen braun rösten. Sieht hübsch aus, ist aber kein Muss.

 

Und schon ist er fertig, der eindrucksvolle Hefezopf, der mit ein wenig frischer Butter einfach göttlich schmeckt und jeder Ostertafel das gewisse Etwas verleiht. Jede Menge Spaß während des Backens und glänzende Kinderaugen gibt´s oben drauf, ebenso wie lobende Worte der Gäste. Was gibt´s Besseres?

 

Guten Appetit!

Schiesser Mama

Unsere Schiesser-Mama erzählt uns in heiteren Geschichten von ihrem ganz normalen, tagtäglichen Wahnsinn mit ihren beiden Kids Lotte (2 Jahre) und Otto (5 Jahre). Zwischen all dem Familienchaos, Wäschebergen und ihrem Job nimmt sie sich mit ihrem Blog eine Auszeit, um Leidensgenossinnen von den kleinen und großen Herausforderungen zu berichten, gibt Tipps & Tricks weiter und bringt uns mit ihren Anekdoten immer wieder zum Schmunzeln.

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