Matschen, was das Zeug hält – Sommerwäsche für fröhliche Kids

Wissen Sie, was meine Kinder im Sommer am liebsten tragen? Nichts! Sobald die ersten, warmen Sonnenstrahlen rauskommen, können Sie Otto nackig durch den Garten flitzen sehen, ein speckiges, kleines Mädchen tapst oder krabbelt hinterher, natürlich auch unbekleidet – schließlich ist der große Bruder alleiniges Vorbild aller Schandtaten.

Eine unglaubliche, ausgelassene, nahezu ursprüngliche Freude nimmt die Kinder dann ein und steckt sofort an. Nicht, dass mein Mann und ich dann auch nackig durch den Garten laufen, aber zumindest sind wir in diesem Moment dann ebenfalls bestens gelaunt. Tatsächlich ist es oft nur ein kurzer Moment, denn sobald es nur ein winziges Stückchen kühler wird, ein Wind aufkommt oder die Sonne es wagt, hinter Wolken zu verschwinden, fängt das große Klagen an. „Maaaammmaaa, kalt!“, höre ich dann nur kreischend den Großen, die Kleine stimmt in das Heulen mit ein und dann kann es nicht schnell genug gehen. Für diese besonderen Notfälle habe ich bei allen Nudisten-Aktionen im Garten immer flauschige Bademäntel in Petto. Einmal schnell rein, bei Mama auf dem Schoß warmgekuschelt und schon kann der Nackedei wieder seiner Berufung folgen. Ein großer Spaß!

Für den Kindergarten schnüre ich im Sommer immer ein extra-großes Paket an Wechselwäsche zusammen, denn sobald es warm wird, wird feierlich die große Matsch-Zeit eingeläutet: Eine Wasser-Matschanlage ist das Herzstück unserer Kita und schlichtweg ein Lieblingsteil aller großen und kleinen Kinder. Mitten in einer großen Sandanlage können dort endlich herrliche Schweinereien von Statten gehen. Nur in Unterhemd und Slip flitzen die Kleinen im Außenbereich umher, Hände ordentlich mit feuchtem Sand beklebt, die Haare halbnass, das Gesicht rotz- und sandverschmiert und alle quasi im Einheitslook: Braun ist die Farbe Nummer 1. Alles, was vorher einmal weiß war, hat im Wasser-Sand-Gematsch keine Chance mehr und muss sich der erdigen Pampe beugen. Sobald Sonnenstrahlen das Ganze antrocknen bilden sich tolle Krusten, die man dann bei einem Päuschen im Schatten herrlich abknibbeln kann.

Wenn ich Otto dann abhole, wird Lotte immer ganz hibbelig, zeigt mit den Patschehänden wie wild auf das höllische Sand-Spektakel und quietscht ganz aufgeregt und in Endlosschleife: „Da! Da! Da!“ Wenn sie könnte, würde sie sich die Kleider vom Leib reißen und gleich fröhlich mitmatschen.

Aufgeregt kommt der Große dann zu uns gerannt und nimmt mich, völlig ungeachtet der noch sauberen Kleidung, in den Arm, gibt mir einen dicken Sand-Schmatzer auf die Wange und gerade als ich schimpfen will, dass ich nun auch total eingesaut sei, sehe ich die funkelnden Augen eines absolut glücklichen Kindes. „Hallo mein Schatz“, sage ich dann, erwidere seine Umarmung und freue mich über die Ausgelassenheit meiner Kinder. Ach, wie schön doch so ein Sommer ist…und wie gut, dass ich eine Waschmaschine und einen Trockner habe!